München / Paris (ots) –
– Über die Hälfte der Deutschen meint, dass unsere Gesellschaft verantwortungsbewusstes Reisen erschwert
– 53 Prozent der Befragten möchten bei ihrer nächsten Reise ihre CO2-Emissionen reduzieren. Aber nur 38 Prozent der Deutschen sind bereit, ihr Urlaubsbudget zu erhöhen, um bewusster und umweltfreundlicher zu reisen
– Welche Rolle spielen Arbeitgeber und Schulen, um den Deutschen verantwortungsvolleres Reisen zu ermöglichen? Diese und weitere Fragen beantwortet Evaneos mit dieser international angelegten Studie
Evaneos, ein Pionier des Impact-Tourismus, enthüllt seine Studie „Wie Unternehmen und Bildungsinstitutionen verantwortungsbewusstes Reisen in Deutschland fördern können“. Laut der Studie sind 66 Prozent der Deutschen der Meinung, dass die gesellschaftlichen Pfeiler Wirtschaft und Bildung umweltfreundliches und verantwortungsvolles Reisen erschweren. Im Mai 2023 befragte Evaneos gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut YouGov 2.021 Deutsche ab 18 Jahren, um besser zu verstehen, ob und inwieweit sich die Deutschen von Arbeitgebern und Schulen dabei eingeschränkt fühlen, besser zu reisen. Außerdem führte Evaneos die Studie parallel im Mai 2023 in Frankreich, Italien und Spanien durch.*
Sind die Deutschen verantwortungsbewusste Reisende?
Mit 71 Prozent sind die Deutschen der Meinung, dass verantwortungsbewussteres Reisen einen positiven Beitrag zur lokalen Wirtschaft am Aufenthaltsort leisten kann. Davon ist besonders die junge Generation überzeugt (78 Prozent der Befragten zwischen 18 und 24 Jahren).
Doch was können Reisende selbst unternehmen, um verantwortungsbewusster zu reisen? Knapp die Hälfte der Deutschen (53 Prozent) möchte bei der nächsten Reise die eigenen CO2-Emissionen reduzieren. Und ganze 42 Prozent der Befragten können es sich gar nicht mehr vorstellen, nicht an die Umweltauswirkungen ihrer Reise zu denken. Geht es jedoch darum, das eigene Reisebudget zu erhöhen, sind lediglich 38 Prozent der Deutschen bereit, mehr Geld auszugeben, um verantwortungsbewusster zu reisen. Im internationalen Vergleich sehen das auch die befragten Franzosen ähnlich, hier sind nur 37 Prozent bereit, ihr Reisebudget zu erhöhen. Italienische (61 Prozent) und spanische Befragte (59 Prozent) sind gewillter, mehr Geld für verantwortungsbewusstes Reisen auszugeben.
Die Zurückhaltung der Deutschen, mehr Geld für ihre Urlaube auszugeben und ihre Reisegewohnheiten zu ändern, hängt unter anderem von wirtschaftlichen Faktoren ab: 79 Prozent der Befragten empfinden es als schwierig, bei den aktuell steigenden Preisen umweltfreundlichere Reiseentscheidungen zu treffen, während 69 Prozent der Meinung sind, dass Fliegen manchmal einfach die günstigere Variante ist gegenüber einem umweltfreundlicheren Verkehrsmittel, wie beispielsweise dem Zug.
Flexibilität der Arbeitgeber als Impuls für mehr Verantwortung beim Reisen
Geht es konkret um verantwortungsbewussteres Reisen in Zusammenhang mit ihrer Arbeitssituation, sind 67 Prozent der Angestellten in Deutschland nicht mit der Urlaubspolitik ihrer Unternehmen einverstanden: Generell würden etwa 72 Prozent der Deutschen gerne länger an einem Urlaubsort verweilen, oder lieber eine lange Reise statt mehreren Kurztrips machen (61 Prozent), wenn sie mehr Zeit für den Urlaub hätten.
Was können die Arbeitgeber besser machen? Über die Hälfte der Deutschen ist der Meinung, dass die Einführung einer 4-Tage-Woche in Unternehmen es Angestellten ermöglichen würde, umweltfreundlichere Transportmittel zu nutzen. Außerdem wären 18 Prozent der Angestellten (öffentlicher Dienst oder privater Sektor) bereit, ein umweltfreundlicheres, langsameres Transportmittel zu nutzen, wenn ihnen ihr Arbeitgeber hierfür einen extra Urlaubstag schenken würde.
Die Genehmigung von längeren Urlaubsphasen wäre ebenfalls eine Möglichkeit: 18 Prozent der Befragten, die im öffentlichen Dienst oder privaten Sektor arbeiten, sagen, dass sie gerne im Sommer vier Wochen am Stück für einen bedeutsamen Urlaub hätten. Aufgrund ihrer Arbeitssituation ist ihnen dies jedoch nicht möglich. Ein Großteil der Befragten ist sich darin einig, dass Arbeitgeber verpflichtet sein sollten, Urlaubsanträge der Arbeitnehmer:innen auch außerhalb der Schulferien zu akzeptieren (85 Prozent).
Doch helfen diese Maßnahmen auch Arbeitnehmer:innen mit Kindern weiter? Unternehmen können ihre Urlaubspolitik eher flexibel gestalten als Schulen.
Schulferien – Fluch oder Segen?
Für Elternteile sind, neben den Finanzen und der Urlaubsregelung ihrer Arbeitgeber, die Schulferien der ausschlaggebende Faktor bei der Urlaubsplanung. 84 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass Reisen die Neugierde von Kindern fördert. Ganze 56 Prozent der Befragten sind sogar der Meinung, dass Kinder mehr lernen, wenn sie die Welt erkunden, als wenn sie im Unterricht sitzen. Diese Einstellung zeigt bereits Trends, wie Eltern künftig ihre Familienurlaubsplanung handhaben könnten: So haben bereits 37 Prozent der Elternteile ihr Kind schon einmal mindestens einen Tag in der Schule fehlen lassen und acht Prozent wären dazu bereit, ihr Kind im Durchschnitt fünf Tage fehlen zu lassen.
Für über die Hälfte (66 Prozent) der Deutschen gibt es akzeptable Gründe, für Reisen Schultage zu verpassen. Für die meisten (43 Prozent) der Befragten mit dieser Meinung sind besondere Anlässe wie Familienfeiern oder einmalige Reisen an einen weit entfernten Ort ein ausschlaggebender Grund. Gefolgt von 34 Prozent der Befragten, die der Meinung sind, dass es zum Ende des Schuljahres (wenn der Unterrichtsstoff beendet ist) akzeptabel ist, das Kind fehlen zu lassen. Ein Viertel der Befragten ist der Meinung, dass es in Ordnung ist, früher Reisen anzutreten, wenn das Kind maximal ein bis zwei Schultage verpasst. Und noch 21 Prozent sind der Meinung, dass der Nachwuchs in der Schule fehlen dürfte, wenn das Kind gute Noten hat.
Auch das Bildungssystem kann nach Meinung der Deutschen verantwortungsbewussteres Reisen fördern. So gaben 62 Prozent an, dass Massentourismus und Umweltverschmutzung durch Verkehr vermieden werden könnten, wenn Familien häufiger außerhalb der Schulferien verreisen könnten. Hinzu kommt, dass ein Großteil der Befragten (71 Prozent) der Meinung ist, dass es für berufstätige Eltern schwierig ist, sich von der Arbeit so Urlaub zu nehmen, dass er immer mit den Schulferien kompatibel ist.
Wie können Bildungsinstitutionen für Eltern bessere Bedingungen für umweltfreundlicheres und verantwortungsbewusstes Reisen schaffen? 66 Prozent der befragten Deutschen sehen eine Möglichkeit darin, die Schulferien immer vor einem Freitagabend beginnen und nach Sonntagabend enden zu lassen. Die Hälfte (51 Prozent) wünscht sich, dass die zuständigen Bildungsbehörden eine gewisse Anzahl von Reisetagen genehmigen, damit Familien auch außerhalb der Schulferien verreisen können. Ob mit oder ohne Nachwuchs, 61 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass das Bildungssystem der BRD eine Rolle dabei spielen sollte, Familien zu verantwortungsbewussterem Reisen zu ermutigen.
Fazit
Wir müssen dringend unsere Art zu reisen überdenken, um die klimatischen Auswirkungen, die der Tourismus auf unsere Umwelt hat, zu begrenzen. Jeder von uns hat Lösungen an der Hand, um seine Reisen verantwortungsbewusster zu gestalten und für sich selbst erholsame Auszeiten zu schaffen. Das ist jedoch nur möglich, wenn auch die Gesellschaft ein Bewusstsein für das Thema und die notwendigen Freiräume schafft. Die Studie zeigt, dass Deutsche die Relevanz des Themas erkannt und klare Vorstellungen davon haben, wie Wirtschaft und Bildung hier helfen könnten. Dennoch besteht vor allem im Vergleich zu Italien und Spanien Aufholbedarf, was die Bereitschaft angeht, verantwortungsbewusstes Reisen auch mit den eigenen finanziellen Mitteln durchzusetzen.
*Angaben zur Studie:
Die für die deutschen Ergebnisse verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2.021 Personen zwischen dem 31.05. und 02.06.2023 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
In Frankreich wurde die Studie von OpinionWay unter 1.024 Teilnehmenden durchgeführt, die repräsentativ für die französische Bevölkerung anhand des Geschlechts, Alters, sozioprofessioneller Kategorien und Wohnsitz rekrutiert wurden. In Spanien führte Pollfish die Umfrage bei 1.000 Teilnehmenden über 18 Jahren durch und für den Italienischen Raum befragte das Kairos Institute 1.010 Teilnehmende über 18 Jahren.
Über Evaneos:
Evaneos wurde 2009 von Eric La Bonnardière und Yvan Wibaux gegründet und zählt zu den Pionieren des Impact-Tourismus. Evaneos bietet Reisenden die Möglichkeit, mit circa 600 lokalen Partneragenturen in über 160 Destinationen in direkten Kontakt zu treten, um gemeinsam nachhaltigere und authentischere Reisen zu planen. Evaneos glaubt an den positiven Effekt für unsere Welt und das Wohle aller, wenn sich Fernweh und gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein miteinander verbinden. Dafür bietet der Reiseexperte ein alternatives und ethisches Angebot, das auf ihrem Motto „besser Reisen“ basiert. Damit ist nicht nur ein besseres Reiseerlebnis gemeint, sondern auch ein besserer Umgang mit Umwelt und Menschen. In dem Bestreben, den globalen Fußabdruck von touristischen Reisen zu verringern, hat das Unternehmen ein nachhaltigeres Reisemodell entwickelt. Hierbei werden Kunden direkt mit lokalen Expert:innen und Reiseleiter:innen in Verbindung gebracht, um authentische, maßgeschneiderte Abenteuer jenseits des Gewöhnlichen anzubieten. Kunden, die mit Evaneos ihren Urlaub buchen, können damit direkt einen Beitrag für die lokal herrschenden sozioökonomischen und ökologischen Gegebenheiten leisten.
Pressekontakt:
Melanie Richter
Milk & Honey PR
evaneos@milkandhoneypr.com
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Quelle: ots