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Studie zu Langstreckenmobilität: 90 Prozent der Befragten würden 20 Prozent mehr zahlen für klimafreundlicheres Fliegen

München (ots) –

– Steigende Reiseaktivitäten durch Nachholeffekte in USA und Europa, deutlicher Einbruch in China durch Covid-Restriktionen
– Zunehmend ökologische Bedenken dämpfen Bereitschaft für Langstreckenreisen
– Verbraucher planen künftig 28 Prozent weniger Geschäfts- und 19 Prozent weniger Privatreisen

Februar 2023: Die Nachfrage nach Fernreisen hat sich in den vergangenen eineinhalb Jahren deutlich erholt, liegt aber immer noch unter dem Vor-Pandemie-Niveau. Dieses wird voraussichtlich auch 2023 nicht erreicht. Das zeigt die Roland Berger-Studie „Destination unknown: The future of long-distance travel“. Einerseits reisen – vor allem durch Nachholeffekte – wieder deutlich mehr Menschen, gleichzeitig steigt im Vergleich zu 2021 die Zahl der Befragten, die angeben, dass sie künftig weniger reisen wollen. Als Grund werden neben der verstärkten Nutzung von Online-Kommunikation immer öfter auch ökologische Bedenken genannt. Für die Studie führten die Experten Marktanalysen sowie eine groß angelegte Umfrage mit rund 7.000 Verbrauchern in sieben Ländern durch.

„Die Aufhebung der Covid-bedingten Reisebeschränkungen hat dem Flug- und Bahnverkehr in den vergangenen 18 Monaten weltweit einen starken Schub verliehen“, sagt Jan-Philipp Hasenberg, Partner bei Roland Berger. „Trotzdem liegt die Nachfrage in den wichtigsten Märkten immer noch unter dem Niveau von vor der Pandemie. Zudem setzen weitere Faktoren wie die steigenden Energie- und Kraftstoffpreise oder der Fachkräftemangel die Anbieter unter Druck, ihre Betriebsabläufe effizienter zu gestalten.“

Zunahme der Reisetätigkeit durch Nachholeffekte

Verglichen mit Ergebnissen der Vorgängerstudie aus 2021 sowie einem Prä-Covid-Index von 2019 zeigen sich deutliche Veränderungen im Reiseverhalten für Langstrecken. So stieg etwa in den USA die Nachfrage nach Flügen im ersten Halbjahr 2022 auf 87 Prozent des Vor-Covid-Niveaus; 18 Prozentpunkte mehr als 2021. Auch in Europa erholte sich der Luftverkehr, trotz Ukrainekrieg und wirtschaftlicher Herausforderungen. Im ersten Halbjahr 2022 lag die Nachfrage bereits wieder bei 60 bis 80 Prozent des Niveaus vor der Pandemie; 2021 waren es noch 20 bis 40 Prozent. Ähnlich beim europäischen Bahnverkehr: Er erholte sich auf etwa 75 Prozent des Niveaus vor Covid. In China hingegen sank die Nachfrage nach Flugreisen aufgrund der Covid-Restriktionen im ersten Halbjahr 2022 auf nur 32 Prozent des Vor-Pandemie-Niveaus, während sie 2021 noch bei 74 Prozent lag. Auch die Nachfrage nach Bahnreisen ging von 2021 auf 2022 um 37 Prozent zurück.

Kritischere Einstellung der Verbraucher zu Langstreckenreisen

Die Gesamtnachfrage nach Fernreisen wird voraussichtlich auch im kommenden Jahr unter dem Vor-Covid-Niveau bleiben. Das schließen die Studienautoren aus der weltweiten Verbraucherbefragung. In allen Schwerpunktmärkten planen die Befragten deutlich weniger Reisen als vor der Pandemie. So sank die Zahl der erwarteten Geschäftsreisen gegenüber 2019 um 28 Prozent und lag damit sogar nochmals fünf Prozentpunkte niedriger als bei der Umfrage 2021. Bei geplanten Privatreisen lag der Rückgang bei 19 Prozent (2021: 18%). Besonders stark zeigt sich die Zurückhaltung der Verbraucher bei weiten Strecken: Die Zahl der geplanten interkontinentalen Geschäftsreisen sank auf 42 Prozent des Vor-Covid-Niveaus; 22 Prozentpunkte weniger als 2021.

Hauptgrund für das geänderte Mobilitätsverhalten ist die vermehrte Nutzung von Online-Kommunikation, sowohl bei Geschäftsreisen (von 61% der Befragten genannt) als auch bei Privatreisen (40%). Dahinter folgen bei Geschäftsreisen geänderte Reiserichtlinien (43%), neue gesetzliche Vorschriften (38%) und mit zunehmender Tendenz ökologische Gründe (37%; +8 ggü. 2021). Bei Privatreisen liegen auf dem zweiten Rang gesetzliche Vorschriften, finanzielle sowie ebenfalls ökologische Gründe mit jeweils 36%.

„Wie wichtig den Befragten der Faktor Umwelt- und Klimaschutz ist, belegen zwei Kernergebnisse unserer Umfrage: Zum einen plant eine Mehrheit, Flugreisen zugunsten von Bahn- oder Autoreisen einzuschränken. Zum anderen sind mit 90 Prozent fast alle Befragte bereit, 20 Prozent mehr für Flugtickets zu zahlen, wenn damit die Klimaauswirkungen von Flügen reduziert werden können“, betont Hasenberg. „Dementsprechend ist es für viele Anbieter derzeit das Top-Thema, ihre Angebotspalette um ‚Grüne Produkte‘ mit entsprechend angepassten Preisen zu erweitern.“

Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen: https://ots.de/VwX5ft

Roland Berger ist die einzige Strategieberatung europäischer Herkunft mit einer starken internationalen Präsenz. Als unabhängige Firma, im alleinigen Besitz unserer Partnerinnen und Partner, sind wir mit 51 Büros in allen wichtigen Märkten präsent. Unsere 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeichnet eine einzigartige Kombination aus analytischem Denken und empathischer Einstellung aus. Angetrieben von unseren Werten Unternehmergeist, Exzellenz und Empathie sind wir überzeugt davon, dass Wirtschaft und Gesellschaft ein neues, nachhaltiges Paradigma benötigen, das den gesamten Wertschöpfungskreislauf im Blick hat. Durch die Arbeit in kompetenzübergreifenden Teams über alle relevanten Branchen und Geschäftsfunktionen hinweg bietet Roland Berger weltweit die beste Expertise, um die tiefgreifenden Herausforderungen unserer Zeit heute und morgen erfolgreich zu meistern.

Pressekontakt:
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E-Mail: Maximilian.Mittereder@rolandberger.com
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Original-Content von: Roland Berger, übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots

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