Sao Paulo/Frankfurt (ots) –
Im Zuge mehrerer großer Feste im Juni werden in Brasilien die Schutzheiligen St. Antonius (13.6.), St. Johannes (24.6.) und St. Petrus (29.6.) geehrt und gefeiert. Besonders im Nordosten des Landes sind die „Festas Juninas“ weit verbreitet und sehr beliebt. Die „Festas Juninas“ besitzen den Charakter ausgelassener Straßenfeste, bei dem sich Einheimische und Besucher vermischen und die Gastfreundschaft der Brasilianer deutlich wird. Die Einheimischen verkleiden sich und treten in freundschaftlichem Wettbewerb gegeneinander an. Es werden Lagerfeuer entzündet und viele der Feiernden tragen traditionelle Kostüme aus dem 19. Jahrhundert, um den Square Dance zu zeigen, eine volkstümliche Tanzart, die mit den sogenannten „Quadrilhas“, ausgeübt wird. Der mitreißende Forró, eine Musik im Polka-Stil, sorgt für ausgelassene Stimmung. Natürlich darf auch die traditionelle Küche, eine der Hauptattraktionen der „Festas Juninas“, nicht fehlen. Essen und Getränke sind farbenfroh und geschmacksintensiv und werden meist mit Zutaten wie Maniok, Mais und Erdnüssen zubereitet. An allen Festorten werden abendlich lokale Köstlichkeiten wie Pamonha (eine süße oder salzige, mit oder ohne Füllung zubereitete Spezialität aus Mais), Quentão (ein traditionelles Heißgetränk aus Ingwer, Nelken und Zimt, das mit Cachaça gekocht wird), Canjica (aus Mais, geriebener Kokosnuss oder Erdnüssen, Zucker und Milch), Maisbrot, Tapioka-Kuchen und viele andere angeboten.
An diesen Orten lassen sich die „Festas Juninas“ besonders gut erleben:
Caruaru
Caruaru ist eines der wichtigsten Zentren für die Juni-Festivals im Nordosten Brasiliens. Die Stadt, die liebevoll „Capital do Forró“ genannt wird, ist voller charmanter touristischer Attraktionen, vor allem aufgrund ihrer ausgeprägten Handwerkskultur. Das Luiz-Gonzaga-Veranstaltungszentrum ist eine der Hauptattraktionen während der Festtage und wird durchschnittlich von 100.000 Menschen pro Tag besucht. Beim letzten São João de Caruaru (2019) waren während der 30 Festtage rund 3,2 Millionen Menschen anwesend. Insgesamt standen 24 Vergnügungszentren bereit, sowohl in der Stadt als auch auf dem Land, in denen insgesamt 815 Darbietungen zu sehen waren. Zusätzlich waren 500 Künstler für Auftritte im Veranstaltungszentrum Luiz Gonzaga engagiert. 65 Prozent der Attraktionen wurden von lokalen Künstlern durchgeführt.
Caruaru liegt 135 km vom internationalen Flughafen Recife (REC) entfernt. Touristen können am Flughafen ein Auto mieten oder am Interstate-Busbahnhof einen Bus nehmen.
Campina Grande
Das Festival in Campina Grande zieht während der 30 Festtage bis zu 2,5 Millionen Menschen an. Der frei zugängliche Parque do Povo ist die Hauptbühne des Festes, hier finden die großen Shows statt. Mit einer Fläche von 42.000 Quadratmetern ist der Park mit Nachbildungen historischer Gebäude des Ortes geschmückt und vermittelt Touristen das Gefühl, sich in einem ländlichen Dorf zu befinden. Das Highlight für Musikliebhaber sind die Forró-Inseln, wo die Musik und der Tanz nie aufhören. Foodies finden hier mehr als 150 Stände, an denen die typischen Speisen der Junifeste angeboten werden.
Campina Grande liegt 130 km vom internationalen Flughafen João Pessoa (JPA) entfernt. Touristen können am Flughafen ein Auto mieten oder am Interstate-Busbahnhof einen Bus nehmen.
Salvador
In Salvador konzentrieren sich die Feierlichkeiten auf den Expo-Park und auf Pelourinho, das historische Zentrum der Stadt, in dem Tänzer und Folkloregruppen auftreten. Es ist Tradition, zur Feier des Tages große Lagerfeuer zu errichten, jeweils eins für jeden der Schutzheiligen der Brasilianer. Ein wichtiger Anziehungspunkt während der Juni-Festivals ist der Praça Castro Alves in Salvador. Er dient als Schauplatz großer Forró-Shows mit Künstlern von nationalem und staatlichem Rang.
Der internationale Flughafen von Salvador (SSA) bietet Verbindungen zu den größten brasilianischen Städten, darunter Rio de Janeiro und São Paulo.
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Quelle: ots