Wien/Graz (ots) –
Jede zweite Frau fürchtet Stigmatisierung
Das Klimakterium, besser bekannt als Wechseljahre, ist in weiten Teilen der Gesellschaft immer noch ein Tabuthema. 67 Prozent der Frauen fühlen sich unverstanden, 65 Prozent wünschen sich eine offene Kommunikation. 57 Prozent fehlt das notwendige Einfühlungsvermögen sogar beim Arztbesuch. Promedico präsentiert gemeinsam mit Expertinnen aus den Bereichen Ernährung und Gynäkologie die Ergebnisse einer aktuellen deutschlandweiten Umfrage[1] mit dem unabhängigen Meinungsforschungsinstitut TQS.
Eine Bühne für die Wechseljahre: Es gibt Themen, über die in Deutschland nicht gesprochen wird – zum Leidwesen der Betroffenen. Promedico macht Schluss mit den Tabus und hat in einer repräsentativen Umfrage über 1000 Frauen in Deutschland zwischen 45 und 70 Jahren zum Thema Wechseljahre befragt. Die Zahlen sind ernüchternd und zeigen: Es gibt noch viel Handlungsbedarf.
Schamgefühl: 65 Prozent wünschen sich eine offene Kommunikation
Aktuell sprechen Frauen nicht offen über ihre Wechseljahre – und wenn, dann vor allem im privaten Umfeld. Rund die Hälfte der Frauen befürchtet, nicht ernst genommen zu werden (53 Prozent) oder Abwertung zu erfahren (48 Prozent). 41 Prozent der berufstätigen Frauen haben Angst, als weniger leistungsfähig gesehen zu werden. Für 32 Prozent ist das Thema im beruflichen Kontext ein Tabuthema. Darüber gesprochen wird vor allem im privaten Bereich mit Freund:innen und Bekannten (59 Prozent). Zwei von drei Frauen (65 Prozent) wünschen sich eine offene Kommunikation.
Empathie: 57 Prozent vermissen Einfühlungsvermögen beim Arztbesuch
Viele der befragten Frauen fühlen sich laut Umfrage unverstanden. 54 Prozent erwarten sich mehr Einfühlungsvermögen und Empathie vom Partner oder der Partnerin. 50 Prozent fordern Verständnis von Freund:innen und Bekannten ein. Am Arbeitsplatz wollen Frauen ernst genommen werden, ohne negative Reaktionen befürchten zu müssen. 36 Prozent der Frauen geben an, nicht zu wissen, wem sie sich anvertrauen können. Ängste vor negativen Reaktionen betreffen selbst den Arztbesuch: 57 Prozent der Befragten wünschen sich mehr Einfühlungsvermögen vom Arzt oder der Ärztin. Mehr als die Hälfte der Frauen (53 Prozent) bewertet die medizinische Aufklärung über die Wechseljahre als mittelmäßig bis schlecht, 16 Prozent als schlecht oder sogar sehr schlecht.
Physische Belastungen: 64 Prozent leiden unter Schlafstörungen
Die Hälfte der befragten Frauen (51 Prozent) schätzt ihr Wissen über mögliche Auswirkungen und Symptome als mittelmäßig bis sehr gering ein. Dabei sind die Wechseljahre für die meisten Frauen kein Spaziergang. Fast zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) leiden unter Schlafstörungen, mehr als die Hälfte (57 Prozent) an Stimmungsschwankungen. Die charakteristischen Hitzewallungen und Schweißausbrüche betreffen 20 Prozent. Psychische Beschwerden, wie Niedergeschlagenheit (36 Prozent), Angstzustände (16 Prozent) und Hoffnungslosigkeit (12 Prozent), erschweren die Wechseljahre zusätzlich. Mehr als ein Drittel der Frauen (37 Prozent) beschreibt die Wechseljahre als emotionalen Prozess im negativen Sinn. Die Symptome der Wechseljahre versuchen die befragten Frauen vor allem mit ärztlicher Beratung (37 Prozent), Sport (31 Prozent), pflanzlichen Heilmitteln (30 Prozent), Entspannungstechniken (29 Prozent), Nahrungsergänzungsmitteln (27 Prozent), Ernährungsumstellung (24 Prozent) und Beckenbodengymnastik (24 Prozent) zu lindern.
Fazit: Schluss mit dem Tabu
„Die Ergebnisse der Umfrage zeigen deutlich, dass wir über die Wechseljahre reden müssen. Es braucht mehr Aufklärung, um Frauen die Sicherheit zu geben, mögliche Probleme lösen zu können und gleichzeitig müssen wir Bewusstsein und Verständnis bei allen anderen schaffen“, sagt Tina Werner, Pharmazeutin und Nährstoffexpertin bei Pure Encapsulations. 67 Prozent der befragten Frauen geben an, dass ihre Beschwerden nicht ernstgenommen bzw. belächelt wurden. 54 Prozent wurden als zu emotional oder hysterisch beschrieben und 44 Prozent erhielten negative Kommentare über körperliche Veränderungen. Knapp jede vierte Frau (24 Prozent) fühlt sich am Arbeitsplatz weniger wertgeschätzt als gleichaltrige, männliche Kollegen. 41 Prozent der Befragten sprechen am Arbeitsplatz nicht offen über die Wechseljahre, aus Angst als weniger leistungsfähig angesehen zu werden. Die Expert:innen bei Promedico sind sich einig, dass nur Aufklärung und ein Tabubruch zu Veränderung führen kann. Nur Bewusstsein kann zu Lösungen, einem angenehmeren Verlauf der Wechseljahre und psychischer Entlastung von Frauen führen. „Für uns steht der Mensch im Vordergrund. Wir wollen wissen, was die Menschen bewegt, besorgt oder beschäftigt. Es muss endlich normal sein, über Wechselbeschwerden zu reden. Das Thema Wechseljahre darf kein Frauenthema bleiben, sondern muss von der Gesellschaft ernst genommen werden. Nur so schaffen wir ein besseres Leben für alle“, sagt Tina Werner, Pharmazeutin und Nährstoffexpertin bei Pure Encapsulations.
Das sagen Expertinnen dazu:
Dr. Yvonne Helmy-Bader, Fachärztin für Frauenheilkunde: Als Frauenärztin erkenne ich, dass die Wechseljahre eine herausfordernde Phase sein können, die jedoch auch mit viel Schönheit und Wachstum verbunden ist. Trotzdem wird das Thema oft aus Scham tabuisiert. Es ist wichtig, dieses Tabu zu durchbrechen und einen offenen Dialog über die hormonelle Umstellung zu fördern. Durch kompetente Aufklärung können Frauen unterstützt werden, sich verstanden und fachkundig begleitet zu fühlen, sodass sie ihre Symptome nicht alleine bewältigen müssen. Jede Frau verdient es, sich während dieser Reise gesehen, gehört und gestärkt zu fühlen.
Tina Werner, Pharmazeutin und Nährstoffexpertin bei Pure Encapsulations: Mit Ernährung können wir unseren Körper positiv und auch negativ beeinflussen. Um einen positiven Effekt zu erzielen, müssen wir aber wissen, was in uns vorgeht. Deshalb ist die Umfrage, die Promedico durchgeführt hat, so unglaublich wertvoll und ein wichtiger Türöffner für ein sensibles Thema.
Birgit Fenderl, Autorin Kurswechsel bei 5.0: Auch mich haben die Wechseljahre komplett unvorbereitet erwischt und ich musste mir mühsam Informationen zusammensammeln. Bei der Arbeit an meinem Buch „Kurswechsel bei 5.0“ wurde mir klar, dass es den meisten Frauen so geht und dass die Menopause immer noch ein Tabuthema ist, was ich absolut nicht verstehen kann. Deshalb engagiere ich mich bei diesem Thema und hoffe, auch andere Frauen dabei unterstützen zu können, sich in dieser neuen Lebensphase besser zurecht zu finden. Denn an sich sind wir ja im besten Alter.
[1]
Die Umfrage wurde von TQS-Research & Consulting KG im Auftrag von Promedico durchgeführt. 1014 Frauen, zwischen 45 und 70, wurden im April 2024 deutschlandweit befragt.
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